Bis vor einigen Jahren gab es für ältere Schüler mit Rechenschwäche keine adäquaten Verfahren zur Erhebung von Prozentrangwerten. Hier musste man auf Tests ausweichen, die für deutlich niedrigere Klassenstufen konzipiert waren. Mit dem DEMAT 9 gibt es aber nun ein Verfahren, das für die letzten drei Monate der neunten Klassenstufe gültig ist.

Inhaltlich überzeugt der Test von Sabrina Schmidt, Marco Ennemoser und Kristin Krajewski. So finden sich Gleichungen, Zahlenrätsel (verdoppelt man eine Zahl und zieht von dieser….), Prozentrechenaufgaben, Dreisatz und Flächenberechnungen. Die Autoren stellen Gesamtnormen und einzelne Normen für die Hauptschule, Realschule und das Gymnasium zur Verfügung. Hier werden Prozentränge und T-Werte angeboten. Die Auswertung geht mit Hilfe der Schablonen recht schnell.

Auch für schwächere Schüler sind zahlreiche Aufgaben vorhanden, sodass das Verfahren auch im unteren Leistungsbereich differenziert. Eine etwas genauere Leistungsdifferenzierung wäre jedoch wünschenswert gewesen.

Betrachtet man die Normen für die Hauptschule, erhalten dort Schüler mit einem von 43 möglichen Rohwertpunkten schon den Prozentrang 14. Erzielt ein Schüler zwei Rohwertpunkte erhält er schon einen PR von 22. Bezüglich der Gesamtnorm sieht dies etwas anders aus: Hier entspricht der Rohwert 1 einem Prozentrang von 3, ein Rohwert von 2 einem Prozentrang von 3. Mit dieser Aufteilung kommt man in der Praxis gut zurecht. Letztlich zeigen die Werte, dass es einen erheblichen Anteil von Schülern auf der Hauptschule mit sehr schwachen mathematischen Leistungen gibt, die sich deutlich vom Leistungsniveau der Realschule unterscheiden. So entspricht der Rohwert 1 auf der Realschule nur einem Prozentrang von 1 und nicht einem Prozentrang von 14 wie auf der Hauptschule.

Insgesamt bietet der DEMAT 9 aktuelle Normen und kann für die Dyskalkuliediagnostik gut eingesetzt werden. Weitere Informationen zum Verfahren finden sich unter dem angegebenen Link.

Link:
www.testzentrale.de

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