Häufigkeit und Gründe zur Beendigung der medikamentösen Therapie bei ADHS

ADHS_Therapieabbruch

Antonio Clavenna und Maurizio Bonati interessierten sich für die Häufigkeit von Nebenwirkungen durch die medikamentöse Therapie bei ADHS und führten zu dieser Fragestellung eine Metaanalyse durch. Insbesondere wollten die Wissenschaftler mehr über die Nebenwirkungen und deren Einfluss auf die vorzeitige Beendigung der Medikamenteneinnahme herausfinden.

Insgesamt gingen in die Metaanalyse 11 Studien ein, wobei ein Kriterium war, dass die Studien mindestens 12 Wochen dauern mussten. Als Wirkstoffe wurden Methylphenidat, Atomoxetin und Amphetaminsalze untersucht.

Die Abbruchsquote aufgrund der Nebenwirkungen lag in den 11 Studien zwischen 8 und 25 Prozent (mittlerer Wert 13 Prozent). Magenschmerzen und Schlafprobleme wurden besonders häufig als Nebenwirkungen angegeben.

Bezogen auf die einzelnen Medikamente ergaben sich einige Unterschiede hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Nebenwirkung und Therapieabbruch. So wurde bei dem Wirkstoff Methylphenidat (z.B. Ritalin) als unerwünschte Nebenwirkungen, die zu einem Therapieabbruch führten, Tics (24 %) und Appetitverlust (24%) als häufigster Grund  angegeben. Bei dem Wirkstoff Atomoxetin (Strattera) wurde als Nebenwirkungen, die ebenfalls zur Beendigung der medikamentösen Behandlung führten, Magenschmerzen (21%) und emotionale Labilität (17 %) angegeben.

Quelle:
Clavenna, A. & Bonati, M. (2014). Safety of medicines used for ADHD in children: a review of published prospective clinical trials. Archive of Disesase in Childhood, Internet Vorabveröffentlichung.