Vorschulalter: ADHS-Risikokinder zeigen häufiger Probleme bei den Vorläuferfertigkeiten des Lesens und Schreibens

Mehrere Studien konnten zeigen, dass ADHS oft gemeinsam mit Legasthenie und Dyskalkulie auftritt. Kirsten Schuchardt und Kollegen interessierten sich nun für die Fragestellung, ob schon bei Vorschulkindern Aufmerksamkeitsprobleme mit den Vorläuferfertigkeiten des Lesens und Rechnens einhergehen.

Schuchardt et al. Untersuchten 21 Kinder in einem Kindergarten über 1,5 Jahre, die von den Erzieherinnen mithilfe eines Fragebogens als ADHS-Risikokinder eingestuft wurden. Weiterhin wurden mehrere Tests zu den Vorläuferfertigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens erhoben. Die erhobenen Daten wurden mit den Werten von Kindern einer Kontrollgruppe verglichen, die bezüglich Verhaltensweisen aus dem Bereich ADHS unauffällig waren.

Hinsichtlich der Zählfertigkeiten, dem Mengenvergleich und den Rechenfertigkeiten wiesen die Kinder mit einem ADHS-Risiko schwächere Werte auf als die Kontrollkinder. Die Unterschiede wurden statistisch signifikant. Bei der phonologischen Bewusstheit im engeren Sinne fanden sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Bei der phonologischen Bewusstheit im weiteren Sinne zeigten die Kinder mit einem ADHS-Risiko statistisch signifikant schlechtere Werte. Hinsichtlich des phonologischen und visuell-räumlichen Arbeitsgedächtnisses fanden sich keine Unterschiede.

Schuchardt et al. Konnten in ihrer Studie zeigen, dass schon im Vorschulalter Verhaltensweisen aus dem ADHS-Spektrum mit Vorläuferfertigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens einhergehen.

Quelle:
Schuchardt, K., Grube, D. & Mähler, C. (2013). „Schwierige Kinder von Anfang an? Aufmerksamkeitsprobleme als Risikofaktor für die Schulfähigkeit. Kindheit und Entwicklung, 22, 217-223